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Ökonomische und soziologische Theorien lassen sich in vielfältiger Weise anwenden. Harald Wiese vom Institut für theoretische Volkswirtschaftslehre forscht seit mehr als zehn Jahren zu ökonomischen und juristischen Texten des vormodernen Indiens. In einer jüngst erschienenen Monographie zu „Exchange, gifting and sacrificing—Premodern Indian perspectives“ nähert sich der Autor den im Titel genannten Themen durch Sanskrit-Texte an, die ungefähr 1500 bis 2500 Jahre alt sind. Die in diesen Texten vermittelten Sachverhalte können nicht nur auf Basis von Übersetzungen gut verstanden werden.

Sanskrit ist eine schwierige Sprache. Sie scheint eine erschreckende Vielzahl unregelmäßiger Formen aufzuweisen. Häufig erweisen sich diese Formen jedoch als durchsichtig und regelmäßig, wenn man versteht, wie Sanskrit neben anderen Sprachen historisch gewachsen, also aus dem Indogermanischen entstanden ist. Diese indogermanische Sichtweise sollte bei der Sanskrit-Didaktik eine verstärkte Rolle spielen. Dazu dient hoffentlich das ebenfalls von Harald Wiese kürzlich publizierte Buch mit dem Titel „Sanskrit as an Indo-European Language“. Beide Bücher sind bei Heidelberg Asian Studies Publishing erschienen und sowohl „open access“ als auch über die üblichen Kanäle in Papierform verfügbar.