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Eine lange Periode niedriger Zinsen und wachsender Zentralbankbilanzen hat nicht nur mehr Staatsausgaben, sondern auch hohe Vermögens- und schließlich Konsumentenpreisinflation nach sich gezogen. Gleichzeitig sind eine dichtere Regulierung, wachsende Tendenzen zu Deglobalisierung und überhitzte Arbeitsmärkte zu beobachten. Prof. Dr. Gunther Schnabl analysiert in dem Beitrag die Rolle der anhaltend lockeren Geldpolitiken der großen Zentralbanken mit Fokus auf die EZB für diese Entwicklungen. Es wird argumentiert, dass die EZB mehr Regulierung und anhaltend expansive Finanzpolitiken begünstigt hat, was maßgeblich zur Überhitzung des Arbeitsmarktes beigetragen hat. Der negative Einfluss der Geldpolitik auf die Globalisierung wird auf Überinvestition in China sowie die negativen Verteilungseffekte der Geldpolitik zurückgeführt. Das Ergebnis ist eine sich verfestigende Konsumentenpreisinflation. Zur Bekämpfung der Inflation wird eine Fortsetzung des Ausstiegsder EZB aus der ultra- lockeren Geldpolitik empfohlen, was mit fiskalischer Austerität und Deregulierung einhergehen müsste. Dieser Beitrag erscheint im Vierteljahrsheft zur Wirtschaftsforschung, Volume 92, 2023 (2) Issue 2.