Am Beispiel der Case Study Mittweida wird der wissenschaftliche Diskurs zur Citizen Science Forschung durch die Anwendung eines entsprechenden Forschungsdesigns sowie Instrumentensets, dessen Evaluation und Anpassung fortgeführt bzw. weiter fundiert.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Ergebnis der Postkartenaktion "Mein Mittweida 2030 wird...", Gestaltung: ISB
Ergebnis der Postkartenaktion "Mein Mittweida 2030 wird...", Gestaltung: ISB

Zeitraum: 2017 bis 2020

Ziel des Citizen Science Ansatzes ist es mit den Bürgern und Bürgrer*innen über relevante Themen „ins Gespräch“ zu kommen, um durch eine aktivierende Einbindung das Know Hows möglichst vieler Akteure und Stakeholder der Stadtentwicklung und vor allem der Bürgerschaft zur Entwicklung gemeinwohlorientierter Zukunftsideen und -lösungen nutzbar zu machen. Die Prozesskommunikation in der Fallstudie Mittweida erfolgt über einen breiten crossmedialen Ansatz, der gleichzeitig vielfältig die Bürger und Bürgerinnen aktivieren und motivieren soll. Im Ergebnis des Forschungsprozesses stehen sowohl Erkenntnisse zum neuen transformativen Forschungsansatz als auch eine Ableitung konkreter Rahmenbedingungen (Ökosystem) als Basis für eine nachhaltige aktive Beteiligung zivilgesellschaftlicher Akteure als sogenannte Change Agents. Dem entsprechend steht folgende problemorientierte Fragestellung im Mittelpunkt des beantragten Projektes:

Inwiefern kann ein neues Forschungsverständnis (im Sinne der Citizen Science) dazu beitragen, abstrakte gesellschaftliche Problemstellungen, wie bspw. Digitalisierung oder Umgang mit dem Klimawandel, in einen aktiven Bürgerdiskurs nachhaltig einzubinden. Welche Chancen können durch das erweiterte Akteursverständnis für die Stadtentwicklung genutzt werden?

Das Vorhaben setzt sich Ziele auf folgenden Ebenen:

1. Wissenschaftliche Ebene:

  • Entwicklung eines diskursiven, übertragbaren Forschungs- und Evaluierungsprozesses, welcher dazu geeignet ist abstrakte gesellschaftliche Problemstellungen, wie Digitalisierung oder Umgang mit dem Klimawandel, in einen aktiven Bürgerdiskurs nachhaltig einzubinden
  • Entwicklung, Anwendung und Anpassung innovativer und kreativer Methoden für eine nachhaltige Aktivierung und Einbindung der Bürger in einen diskursiven Forschungsprozess

2. Case Study-Ebene:

  • Entwicklung eines Pilotprojektes, das aus einer abstrakten gesellschaftlichen Problemstellung (siehe dazu auch Leitbild Mittweida) abgeleitet wurde und Potenzial für eine konkrete Umsetzung bietet.

3. Gesellschaftliche Ebene:

  • An-/Wegbahnung eines „Ökosystems“ für eine nachhaltige Kultur der Bürgerwissenschaft in der Stadt Mittweida (als implizites Ergebnis eines diskursiven Forschungsverständnisses)
  • Aufbereitung und öffentliche Bereitstellung bürgerwissenschaftlicher Erkenntnisse und Erfahrungen
  • Initiierung eines Netzwerkes zur Weiterbehandlung bürgerwissenschaftlicher Erkenntnisse und Erfahrungen in Wissenschaft, Wirtschaft oder Zivilgesellschaft
  • Identifizierung für eine Ökosystem notwendiger öffentlicher, privatwirtschaftlicher, sozialer, kultureller und zivilgesellschaftlicher Strukturen und Ressourcen
  • Etablierung einer transparenten (crossmedialen) Bürgerkommunikation und Stärkung der digitalen Kompetenz der Stadt Mittweida.

Durch die unterschiedlichen Zielebenen und die Einbindung der Vielzahl an Partnern werden bereits etablierte Strukturen und Rahmenbedingungen gestärkt. Derart gelingt es sowohl die Bürgerschaft – als originäre Zielgruppe – z. B. über „emotionalisierte“ Themen als auch die notwendigen Akteure/Stakeholder eines zu schaffenden „Ökosystems“ für funktionierende bürgerwissenschaftliche Prozesse und Strukturen abzuholen.

Kooperierende Partner:

  • Hochschule Mittweida mit dem Institut für Nachhaltigkeits- und Immobilienmanagement, der Professur Soziologie und Empirische Sozialforschung und der Professur Crossmedia
  • Stadt Mittweida

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