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Begleitend zur Ringvorlesung "Interdisziplinäre Perspektiven kommunaler Klimaanpassung" zeigt der Leipziger Künstler Marcel van Beek künstlerische Perspektiven der Klimaanpassung auf.

Urbs accommodata

Fotokunst-Ausstellung zur klimaangepassten Stadt in der UB Leipzig

 

In der Zeit vom 21.10.2024 bis zum 8.2.2025 zeigt die UB Leipzig, Erziehungs- und Sportwissenschaft, im 1. OG die Foto-Kunstausstellung »Urbs Accommodata« des Leipziger Künstlers Marcel van Beek. Die Ausstellung begleitet die Ringvorlesung "Interdisziplinäre Perspektiven kommunaler Klimaanpassung" im WS 2024/25 an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig im Rahmen des Forschungsprojekts KliNaTrem

Die klimaangepasste Stadt (»urbs accommodata«) trotzt Wetterextremen wie Hitze, Dürre, Starkregen und Stürmen und beugt Gefahren wie Hochwasser erfolgreich vor. Sie muss dazu die Elemente Wasser und Natur in der Stadt neu organisieren und ihnen zusätzlichen Raum geben, sei es als Stadt- oder Dachgrün oder aber als neue Retentionsfläche für Starkregen oder Hochwasser. Technische und naturbasierte Lösungen der Anpassung stehen dabei im Widerstreit. Dieser Stadtumbau kreiert neue Landnutzungskonflikte, da Flächen umgenutzt werden müssen und z. B. nicht für neuen Wohnraum oder Landwirtschaft zur Verfügung stehen. Andere Anpassungen können, vor allem bei technischen Lösungen, das Landschaftsbild beeinträchtigen oder auch die Gewässer beeinträchtigen (z. B. durch Wehre und Deiche). Die Renaturierung des Leipziger Auwaldes stellt jahrzehntelange Eindeichungen und Begradigungen von urbanen Flusslandschaften in Frage – und damit die dadurch gewonnenen Stadträume, die zwischenzeitlich anderer Nutzung unterliegen.

Der Leipziger Künstler Marcel van Beek nimmt sich der Thematik mit beeindruckenden, z. T. großformatigen Kunst-Fotografien überwiegend aus dem Leipziger Stadtbild an. Er zeigt nicht nur gelungene Beispiele harmonischer Stadtentwicklung in der Klimaanpassung (etwa die Neugestaltung des Karl-Heine-Kanals in Plagwitz/Lindenau), sondern auch Konflikte und Herausforderungen – bis hin zu groteskem Scheitern (dachbegrünter Hamburger Hochbunker). Er hält damit Abstand zu affirmativer Klima-Kunst und lädt vielmehr ein zur kritischen Reflexion der notwendigen Veränderungen, die nicht konfliktfrei zu gestalten sind.

Stilistisch sind die Werke van Beeks geprägt von einer starken atmosphärischen Dichte. Die Bilder haben oft eine geheimnisvolle, manchmal auch dystopische Stimmung, die durch seine detaillierten und oft labyrinthartigen Darstellungen von urbanen Landschaften entsteht. Die Fotografien fangen eine mitunter melancholische, aber gleichzeitig zeitlose Atmosphäre ein, welche die Betrachter/innen in eine andere Welt zu versetzen vermag. Der Künstler legt großen Wert auf die formale Präzision und Komposition seiner Werke. Er konstruiert seine Bilder oftmals mit klaren Linien und geometrischen Formen, die eine markante Struktur und Ordnung schaffen. Damit steht van Beek in der Tradition großer fotografischer Künstler wie Mimmo Jodice oder Josef Sudek.

Die von Prof. Dr. Erik Gawel kuratierte Ausstellung wird in der Universitätsbibliothek Leipzig, Bibliothek Erziehungs- und Sportwissenschaft (Campus Jahnallee) (1. OG) in der Zeit vom 21. Oktober 2024 bis zum 8. Februar 2025 zu sehen sein.

Die Vernissage findet am Do., 24.10.2024, 10:30 Uhr, im Foyer des Hauses 5, 1. OG, direkt vor der Bibliothek Erziehungs- und Sportwissenschaft statt. 

 

Liste der ausgestellten Werke: Werkliste
PDF 421 KB

Homepage des Künstlers: www.marcelvanbeek.de