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Angesichts der Tatsache, dass über den Stand der Verwaltungsdigitalisierung auf der kommunalen Ebene bislang nur relativ wenig Informationen vorliegen, wurde im Jahr 2022 am Kompetenzzentrum für kommunale Infrastruktur Sachsen (KOMKIS) an der Universität Leipzig eine empirischen Untersuchung über die kommunale Verwaltungsdigitalisierung in Sachsen durchgeführt. Zentrales Ergebnis dieser Untersuchung ist, dass die sächsischen Kommunen in ihren Digitalisierungsbemühungen deutlich hinter den im Online-Zugangsgesetz (OZG) gesteckten Zielen zurückgeblieben sind. Als Ursache werden nicht primär Technik-, sondern Managementdefizite – insbesondere beim Personal und bei den Geschäftsprozessen – genannt. Beim Personal wird beklagt, dass die digitale Kompetenz des Verwaltungspersonals gering ist und dass es zu wenig IT-Fachkräfte gibt. Bei den Geschäftsprozessen deuten die Untersuchungsergebnisse darauf hin, dass es nicht darum gehen kann, schwerfällige und ineffiziente intra-organisatorische Strukturen und Prozesse zu digitalisieren, sondern darum gehen muss, grundlegende Strukturreformen durchzuführen.

Veröffentlicht in: Verwaltung und Management, Heft 4/2023, Seite 147 ff.

DOI: 10.5771/0947-9856-2023-4-147