Nettoinvestitionen können auf der Grundlage verschiedener Methoden ermittelt werden. Einerseits dienen die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) und andererseits die kommunale Doppik dazu, die Nettoinvestitionen der Gemeinden bzw. der Länder zu bestimmen.
Allerdings führen beide Methoden zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Die Diskrepanz zwischen diesen beiden Methoden wird in der KOMKIS Analyse untersucht. Dazu werden beide Methoden näher erläutert und diskutiert. Während die Nettoinvestitionen im Rahmen der VGR einheitlich ermittelt werden, findet die Erhebung der jeweiligen Nettoinvestitionen im Rahmen der kommunalen Doppik dezentral in den einzelnen Kommunen statt.
Es wird aufgezeigt, dass die Diskrepanz zwischen beiden Methoden im Wesentlichen auf die unterschiedlich ermittelten Abschreibungen sowie insbesondere deren Teilkomponenten zurückzuführen sind. Diese sind die Art der Abschreibung (Linear, Degressiv, Leistungsabschreibung), die unterschiedlich angesetzten Nutzungsdauern und/oder die Abschreibungssätze sowie die Bewertungsgrundlage für die Abschreibungen (historische Anschaffungskosten oder Wiederbeschaffungskosten).
Darüber hinaus wird in der Analyse aufgezeigt, dass Kommunalbefragungen eine weitere Möglichkeit darstellen, die Nettoinvestitionen näherungsweise zu quantifizieren. Letztlich ist eine präzise Ermittlung der Nettoinvestitionen der Kommunen durch keine der aufgezeigten Methoden zu realisieren. Allerdings tragen alle drei Methoden in ihrer Gesamtheit dazu bei, jene Größen näherungsweise zu bestimmen.