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Die Versorgung von Patient:innen mit psychischen Störungen stellt eine besondere Herausforderung dar, da diese Personen eine kontinuierliche und flexible Behandlung benötigen. Gerade in Deutschland bestehen jedoch diverse historisch gewachsene Schnittstellenprobleme in der Versorgung, wie bspw. beim Übergang vom stationären in den ambulanten Sektor.

Modellvorhaben nach § 64b SGB V haben eine sektorenübergreifende, patientenzentrierte Versorgung zum Ziel und weisen sowohl eine flexible Behandlung als auch flexible Vergütung der Leistungserbringer auf. Durch Bildung eines Gesamtbudgets für voll- und teilstationäre Leistungen sowie Leistungen der psychiatrischen Institutsambulanz sollen Ressourcen effizient eingesetzt werden.

Im Rahmen der Veröffentlichung Lengths of inpatient stay and sick leave of patients with mental diseases: disorder-specific effects of flexible and integrated treatment programs in Germany wird auf Basis von GKV-Routinedaten der beteiligten Krankenkassen (n>70) betrachtet, wie sich die Inanspruchnahme der stationären Behandlung sowie die Dauer von Arbeitsunfähigkeit durch derartige Modellvorhaben ändert. Zudem wird untersucht, inwiefern sich Effekte bei unterschiedlichen Diagnosegruppen unterscheiden.

Der Artikel erschien im Journal „Translational Psychiatry“, das mit einem 2-Jahres-Impact Factor von 7.989 (2020 Journal Citation Reports, Clarivate) das am höchsten gerankte open access Journal für Psychiatrie ist.

Autoren des Artikels sind die mit der Evaluation der Modellvorhaben nach § 64b SGB V beauftragten Wissenschaftler mit den folgenden Konsortialführern: Prof. Dr. Dennis Häckl, Juniorprofessor für Health Economics and Management am Institut für öffentliche Finanzen und Public Management, verantwortet hierbei die Evaluation von Kostenaspekten. Prof. Dr. Enno Swart, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, verantwortet das Datenmanagement der Studie. Prof. Dr. med. Jochen Schmitt, Direktor des Zentrums für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, verantwortet die Gesamtevaluation.