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In einer kürzlich in der Zeitschrift „Perspektiven der Wirtschaftspolitik“ veröffentlichten Studie hat Juniorprofessor Dr. Sebastian Blesse in Zusammenarbeit mit Justus Nover (Hessischer Rechnungshof) die Einstellungen der Bevölkerung in Deutschland zur Schuldenbremse untersucht. Blesse und Nover nutzten dabei wiederholte repräsentative Umfragen aus den Jahren 2014–2022. Es zeigte sich, dass eine Bevölkerungsmehrheit die Schuldenbremse sowohl vor als auch nach der Corona-Pandemie unterstützte. Während die Schuldenbremse anfangs breite Unterstützung fand, sank die Zustimmung in der Bevölkerung dagegen, je näher das Inkrafttreten der Schuldenbremse auf Länderebene rückte. Dies deutet auf zeitinkonsistente Schuldenpräferenzen der Bevölkerung hin. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Schuldenbremse zum letzten Zeitpunkt der Umfrage nach wie vor beliebt war und dass sie mit der Corona-Pandemie die erste Feuertaufe für die öffentlichen Haushalte seit ihrer Schaffung überstanden hat. Die Befragten schoben jedoch die Zeitpunkte, zu denen Bund und Länder aus Ihrer Sicht auf Neuverschuldung verzichten sollen, zunehmend auf. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Regierungsmaßnahmen haben diesen Trend zusätzlich verstärkt. Die Daten zeigen zudem, dass die Bevölkerung mehrheitlich und zunehmend pessimistisch auf die Einhaltung der Schuldenbremse blickte.

Der Artikel „Zustimmung oder Skepsis? Einstellungen der Bevölkerung zur Schuldenbremse in Deutschland über die Zeit“ wurde von Sebastian Blesse (Universität Leipzig) und Justus Nover (Hessischer Rechnungshof) im Juli 2025 in den Perspektiven der Wirtschaftspolitik in einer Sonderausgabe Finanzwissenschaft „Fiskalregeln: Begründungen, Wirkungen, Designoptionen“ online publiziert.

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