Hauptspalte
Betriebliches Wissensmanagement

Projektbeschreibung
Projektpartner
Publikationen & Forschungsberichte
Projektbeschreibung
Das Projekt wird von den wirtschaftspädagogischen Lehrstühlen in Dresden und Leipzig und der Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft durchgeführt. Es ist darauf gerichtet, langfristig wirksame Lösungen für die effektive Ausgestaltung von Wissensmanagementprozessen im neu entstehenden BMW-Werk Leipzig zu erarbeiten. Dabei geht es vor allem darum, Wissensmanagement unter betriebswirtschaftlicher, organisationstheoretischer und wirtschaftspädagogischer Perspektive zu reflektieren; theoretische Ansätze, unternehmensspezifische Bedingungen und Anforderungen sowie Praxiserfahrungen wechselseitig aufeinander zu beziehen und Gestaltungskriterien sowie Realisierungsformen für Wissensmanagementprozesse zu entwickeln, zu erproben und zu evaluieren.
Im Zentrum der Arbeit des Lehrstuhls für Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Universität Leipzig stehen die Gestaltung und Aufbereitung von Wissensbeständen in Gremien.
In Gremien entsteht Wissen das eine hohe Relevanz für die tägliche Arbeit, die Prozesssteuerung und organisationale Veränderungsprozesse hat.
Schriftlich fixiert wird dieses Wissen in Gremiendokumenten, wie Protokollen, Management Summaries und Listen offener Punkte. Diese dienen der Handlungsvor- und -nachbereitung, der Aufgabenkontrolle, der Prozesssteuerung sowie der Wissenssicherung.
Die nutzergerechte Aufbereitung von Gremiendokumenten ist eine zentrale Voraussetzung für die Wiederverwendbarkeit bereits existierender Wissensbestände in Gremien und stellt ein Erfolgskriterium zur Generierung neuen Wissens dar. Die effiziente Verwendung der Dokumentation solchen Wissens wird jedoch vielfach dadurch erschwert, dass
- die Kontexte von Entscheidungen fehlen, Beschlüsse und deren Historie nicht fortlaufend dokumentiert werden,
- Gremiendokumente autorenbezogen und nicht nutzergerecht erstellt werden und
- den Autoren das Handwerkszeug fehlt, um Wissen so zu dokumentieren, dass es künftig wiederverwendet werden kann.
Die Folge davon ist, dass Mitarbeiter und Führungskräfte nur in geringem Maße auf Wissensbestände vorhergehender Gremiensitzung zugreifen können und von aktuellen Entscheidungs- bzw. Informationsständen kaum profitieren (eingeschränkte Wiederverwendbarkeit).
Das Projekt setz an dieser Problematik an und fokussiert:
- die inhaltliche und strukturelle Ausgestaltung von Gremiendokumenten, z. B. Protokolle, unter besonderer Berücksichtigung didaktischer und linguistischer Ansätze.
- Die Entwicklung von Handlungsanleitung zum effizienten Erstellen von Gremiendokumenten.
- Die Nutzung von Dokumenten zur effizienten Gremiensteuerung.
Die leser- und nutzergerechte Aufbereitung und Darbietung von Informationen in Gremiendokumenten erfordert einen umfassenden Redaktionsprozess, der von der Informationsstrukturierung über die Strukturmodellierung, die Verwaltung bis zur Distribution der Informationen reicht. Die Effizienz dieses Prozess ist in hohem Maße von der Analyse und Strukturierung der Informationen abhängig. Grundlage für eine lesergerechte Gestaltung und Strukturierung von Informationen in Dokumenten finden sich insbesondere in didaktischen Arbeiten, z. B. zur Entwicklung von Dokumentenmanagementsystemen. Einen Zugang zu dieser Problematik bietet der Strukturierungsansatz des Information Mapping® von R. H. Horn. Dieser Ansatz basiert auf Erkenntnissen der kognitiven Lernpsychologie zur Wahrnehmung, Informationsverarbeitung und Gedächtnisleistungen des Menschen. Information Mapping® ermöglicht das strukturierte Erfassen von Informationen, die es dem Leser erleichtert, wichtige Informationen schnell zu identifizieren, zu kategorisieren und miteinander zu verknüpfen. Der Autor von Dokumenten wird durch die sprachlichen und strukturellen Vorgaben bei der Produktion von Gremiendokumenten innerhalb des Redaktionsprozesses umfassend unterstützt. Den Bedürfnissen der Leser, beim Gebrauch der Dokumente im täglichen Arbeitsalltag, wird umfassend entsprochen.
Eine entscheidende Voraussetzung zur Wiederverwendung von Dokumenten durch die Mitarbeiter im Unternehmen ist damit geschaffen. Das Erfüllen dieser Voraussetzung ist ein elementares Kriterium zur Etablierung effizienter Prozesse des betrieblichen Wissensmanagements.
Projektpartner
Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik,
TU Dresden
Prof. Dr. Fürstenau
Publikationen & Forschungsberichte
Publikationen
- Born, V. (2008). Problemorientiertes Wissensmanagement in der Automobilindustrie. Ein interdisziplinärer Ansatz. Wiesbaden: Gabler.
- Born, V.; Dix, L. & Zeh, T. (2005). Alles aus einer Hand - Ressourcen sparen durch strukturierte Kommunikation in Gremien. wissensmanagement, 8/05, S. 46-48.
- Fürstenau, B.; Klauser, F.; Born, V. & Langfermann, J. (2005). Erfahrungswissen sichern und aufbereiten - zur effizienten Gestaltung von Wissensmanagementprozessen bei der BMW AG im Projekt "Werksaufbau Leipzig". In: O. K. Ferstl, E. J. Sinz, S. Eckert & T. Isselhorn (Hrsg.), Wirtschaftsinformatik 2005: eEconomy, eGovernment, eSociety, S. 1023-1039. Heidelberg: Physica-Verlag.
- Fürstenau, B.; Klauser, F.; Born, V. & Langfermann, J. (2004). Wissensbewahrung mit Lessons Learned beim Aufbau des BMW-Werks Leipzig. Wissensmanagement, 8/04, S. 16-18.
- Born, V. (2003). Wissensmanagementprozesse im BMW-Werk Leipzig praxisorientiert gestalten. Universitätsjournal Universität Leipzig, 4/2003. Leipzig.
Unveröffentlichte Forschungsberichte
- Fürstenau, B.; Klauser, F.; Born, V. & Langfermann, J. (2006). Kriterien zur Gestaltung von Wissensmarktplätzen im BMW Werk Leipzig. Zwischenbericht (unveröffentlicht). Lehrstuhl für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Universität Leipzig.
- Fürstenau, B. Klauser, F.; Born, V., Lanfgermann, J. & Trojahner, I. (2003). Ausgangspunkte für ein Rahmenkonzept zum Wissensmanagement im BMW Werk Leipzig. Zwischenbericht (unveröffentlicht). Lehrstuhl für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Universität Leipzig.