Das Projekt Start2train verfolgt das Ziel, Auszubildende in Startups zu integrieren, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Durch die gezielte Nachwuchsförderung werden qualifizierte Fachkräfte geschaffen, die langfristig an die Unternehmen gebunden werden.

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Foto: Christian Hüller

Start-ups haben einen hohen Bedarf an qualifizierten Fachkräften und sind zugleich durch ihr agiles, innovatives und oft internationales Arbeitsumfeld ein besonders attraktiver Arbeitgeber. Sie bieten jungen Erwachsenen Chancen, Prozesse in Unternehmen aktiv mitzugestalten. Trotz dieser attraktiven Rahmenbedingungen bilden bislang nur fünf Prozent der Start-ups aus. Das Ziel von Start2train ist die Erschließung von Start-ups für die Berufsausbildung, indem vorhandene Verbundstrukturen genutzt und neue Netzwerke aufgebaut werden.

Das vom BMBF-geförderte Projekt umfasst zwei Modellregionen in Sachsen und Rheinland-Pfalz, welche Netzwerke für die Verbundausbildung erproben, um die duale Berufsausbildung in Start-ups möglich zu machen. In Sachsen gehören zu den Verbundpartnern die Universität Leipzig – Professur für Berufliche Bildung mit Schwerpunkt Wirtschaft, das SEPT Kompetenzzentrum sowie das Qualifizierungszentrum Region Riesa GmbH (QZR). In Rheinland-Pfalz zählen das Gutenberg Digital Hub e.V., die Technische Universität Kaiserslautern-Landau – Juniorprofessor für Berufsbildung Schwerpunkt Digitale Transformation als auch die Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik zu den Partnern.

Auszubildende in Startups

  • Bedarfsgenaue Qualifizierung von Fachkräften
  • Höhere & langfristige Bindung an das Unternehmen
  • Stärkung des Employer Branding durch Nachwuchsförderung
  • Einbringen innovativer und kreativer Ideen in Unternehmen durch Berührungspunkte mit neuen Trends & Technologien
  • Vielseitige Unterstützung & Heben von Produktivitätspotenzialen
  • Reibungsarm und zügiger Start in den Prozess der Ausbildung, da umfangreiche Steuerung durch das Projekt (Universität Leipzig, QZR, zuständige Kammer)

Ablauf

Identifikation von Ausbildungsberufen durch individuelle Gespräche und Besuche bei Startups und jungen Unternehmen

Matching-Prozess von Unternehmen und geeigneten Auszubildenden. 

Onboarding in den Unternehmen zur Vorbereitung auf den dualen Ausbildungsprozess durch Kickoff-Veranstaltung.

Bevor der Ausbildungsvertrag zu Stande kommt, sind folgende Anforderungen zu erfüllen: 

  • Ausbilder:in: Offizielle Übertragung von Aufgaben, Rechten, Pflichten an geeignete Person im Unternehmen
  • Lehrgang & Prüfung Ausbildereignung nach AEVO: ADA-Schein, Link
  • Berufsschule prüfen: Anfahrt, Unterkunft, Alternativen
  • Kosten des Auszubildenden kalkulieren
  • Beantragung SAB-Förderung
  • Ausbildungsbeginn festlegen, optional vorangestelltes Praktikum

Um den Auszubildenden einen reibungslosen Start in die Ausbildung zu ermöglichen, sind bestimmte Maßnahmen unabdingbar:

  • Berufsausbildungsvertrag, Link: schriftliche Form zwischen beiden Parteien, Unterzeichnen, bei zuständiger Stelle eintragen lassen
  • Anmeldung Berufsschule
  • Meldepflicht (Sozialversicherungen)
  • Meldung bei der IHK oder HWK
  • Erstellung individueller Ausbildungsplan:
    • Ausbildungsziele & Inhalte
    • Zeitlicher Ablauf der Ausbildung
    • Betriebliche Abteilungen (Stationen)
    • Prüfungsvorbereitung
    • Feedbacktermine
    • Ansprechpartner:innen
  • Bereitstellung Arbeitsplatz
  • Bereitstellung Arbeitskleidung

Am ersten Arbeitstag im Unternehmen sind folgende Schritte durchzuführen:

  • Einführungsgespräch
    • Ausbildungsablauf
    • Unternehmensstruktur
    • Rechte und Pflichten beider Parteien
    • Arbeitsschutz, Verschwiegenheit, Datenschutz
    • ggf. Vollmacht von Eltern (Erste Hilfe etc.)
    • Rundgang im Unternehmen (Vorstellung Kolleg:innen)
  • Aushändigung Arbeitskleidung, Bücher, Lehrmaterial etc.
  • Einweisung Arbeitsplatz
  • ggf. ärztl. Untersuchung Betriebsarzt (+Gesundheitsausweis in der Lebensmittelindustrie)

Während der Ausbildung obliegen dem Unternehmen und insbesondere dem Ausbilder bzw. der Ausbilderin verschiedene Aufgaben:

  • Pädagogische und fachliche Eignung der Ausbilder:in als laufender Prozess
  • Vermittlung von Fachwissen, Fertigkeiten & Kompetenzen (in Abstimmung mit der Berufsschule)
  • Dokumentation & Beurteilung
    • Berichtshefte zur Verfügung stellen und prüfen
    • Digitales Berichtsheft IHK, Link
    • Regelmäßige Feedbackgespräche mit Auszubildenden
  • Anmeldung Prüfungstermine (Erinnerung durch IHK oder HWK))
  • Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschlussprüfung (Abstimmung Prüfungsmaterial)
  • Festlegung eventueller Zusatzqualifikationen im 2. Lehrjahr
  • Bei schulischen Problemen ASAflex, Link (Nachhilfe der Agentur für Arbeit)

Zum Ende der Ausbildung erfolgen ein Abschlussgespräch sowie eine abschließende Beurteilung. Gegebenenfalls wird zudem ein Übernahmeangebot unterbreitet.

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